Allgemeines zum Paranussbaum

Dieser Baum ist ein ursprünglich in den Regenwäldern Südamerikas beheimatetes Exemplar. Dort bildet er als einheimisches Topffruchtbaumgewächs dicke, holzige Kapselfrüchte, die im Inneren die beliebten Paranüsse enthalten. Seinen Namen verdankt der Paranussbaum der brasilianischen Stadt Pará. Botanisch wird er als Bertholletia excelsa bezeichnet.

Der Paranussbaum wächst im Regenwald bis zu einer Höhe von 50 m an und zeichnet sich durch einen säulenförmigen Stamm und einer grossen, Schatten spendenden Krone aus. In Brasilien wird die Frucht des Baumes auch Castanha-do-pará bezeichnet. Hierzulande ist sie als Amazonenmandel, Brasilianische Nuss (engl. brazil nut), Yuvianuss oder Brasilianische Kastanie bekannt. Im Studentenfutter, Müsli oder als einfacher Snack ist sie sehr beliebt.

Vorkommen

Im Detail betrachtet, wächst der Paranussbaum im westlichen Teil des südamerikanischen Regenwaldes weit bis zum Fuss der Anden, wo er an Kolumbien, Peru und Bolivien grenzt. Auch das brasilianische Amazonas-Tiefland gehört zum Verbreitungsgebiet. Ferner wächst er auch in Französisch-Guayana, Suriname, Venezuela und Guyana. Dort wurde er wahrscheinlich durch den Menschen verbreitet.

Für sein Wachstum sucht er sich die trockenen Flächen, auch bezeichnet als Terra Firme aus. Hier steht er in der Symbiose mit anderen Bäumen, die insgesamt für das charakteristische Regenwaldklima stehen. Jedes Gewächs ist von einem anderen abhängig und erfüllt seinen Zweck. Insbesondere die Höhe der Bäume, so auch des Paranussbaumes, erzeugt Schatten und wirkt somit leicht kühlend. Jedes Gewächs wirkt auch als Schutz innerhalb dieses empfindlichen Ökosystems. Das Vorhandensein des Bertholletia excelsa ist beispielsweise für einige Tiersorten sehr wichtig.

Die Verbreitung des Paranussbaumes hängt von Agutis ( Goldhasen ) ab. Als Nagetiere schaffen sie als einzige Tiersorte, die harte Schale der Paranuss aufzuhacken. Beim Fressen der Früchte werden natürlich auch die Samen in der Umgebung verteilt, sodass neue Bäume wachsen können. Wird der Goldhase aus diesem Lebensraum vertrieben, steht es auch schlecht für den Paranussbaum.

Aussehen

Er wirkt enorm in seiner Höhe, die für europäische Verhältnisse beinahe riesig erscheint. Im Verhältnis zur Grösse ist der Stamm schlank und doch robust. Das gesamte Blattwerk erscheint in einer breiten, ausladenden Krone, in der die bis zu zwei Kilogramm schweren Kapselrüchte heranwachsen.

Lebenszyklus

Der Zyklus des Paranussbaumes beginnt mit der Bestäubung der Euglossine Orchideenbiene oder auch Prachtbiene genannt. Sie gehört, genau wie die Bienen in Europa und der ganzen Welt, zu einem der wichtigsten Faktoren für das Überleben der Pflanzenwelt. Sie ist wiederum auch dafür verantwortlich, dass der Paranussbaum nur hier im brasilianischen Regenwald wachsen kann. Der Lebensraum der Euglossine Orchideenbiene ist ausschliesslich der mittel- und südamerikanische Regenwald. Diese Tatsache macht es unmöglich, den Baum hier in Europa oder auf einem anderen Teil der Welt zu kultivieren.

Nach dem Herabfallen der Früchte machen sich die Agutis über sie her. Auch diese kleinen Nagetiere sind hier beheimatet und zählen somit zu der zweiten Tiergattung, die absolut notwendig für den Erhalt des Paranussbaumes ist. Alles, was sie an Ort und Stelle nicht fressen können, vergraben und verteilen sie in ihrem Lebensbereich. Eine bessere Gärtnerarbeit könnten sie nicht leisten, denn somit tragen sie unmittelbar zur Verbreitung des Baumes bei.

Die Samen benötigen einen Zeitraum von 12 bis 18 Monate, um zu keimen. Manche Exemplare verbleiben über Jahre in der Erde, bis aus ihnen ein zartes Pflänzchen wächst. Bei günstigen Verhältnissen erreichen sie eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern im Jahr. Nach ca. 18 Jahren erreichen viele der Bäume eine Höhe von 28 Metern mit einem Durchmesser von 45 Zentimetern. Haben sie diese Höhe erreicht, können sie ein Alter bis zu 300 Jahren erreichen.